Für mich stand immer fest, dass wenn ich irgendwann mal ein Haus und Garten haben sollte, ich auch Gemüse selbst anbauen werde. Nicht direkt als Selbstversorger, da bräuchte man sicherlich einen größeren Garten, aber so, dass man wenigsten im Sommer mal selbst angebauten Salat, Karotten und Tomaten essen kann.
Deshalb haben wir im letzten Jahr vier Gemüsebeete angelegt und auch während des letzten Jahres die Ernte aus diesen Beeten eingefahren. Es gab Radieschen, Karotten, Pflücksalat, Mangold, Knoblauch und jede Menge Tomaten, die wir auch an die Nachbarn verteilt haben. So viel Tomatensoße konnte ich nämlich gar nicht einkochen! Ich hatte zwei Tomatenpflanzen beim Gartencenter unseres Vertrauens gekauft und zusammen mit einer Gurken- und einer Paprikapflanze in ein Beet gesetzt. Aber irgendwie haben sich diese beiden Pflanzen an dem Standort so wohl gefühlt, dass sie das Beet völlig überwuchert haben und sogar die Nachbarbeete kapern wollten. Es hatte vielleicht was damit zu tun, dass es Pflanzen für den Balkon waren und ich sie eben ins Freiland gesetzt habe. Ist ihnen wohl zu Kopf gestiegen 😉 Und jetzt habe ich dieses Wochenende die Beeteinteilung für die kommende Saison geplant, damit wir hoffentlich wieder so viel und leckeres Gemüse bekommen, wie im letzten Jahr.
Wie erwähnt haben wir vier Beete und folgen damit dem bewährten System der Fruchtfolge. Generell können Pflanzen in die drei Gruppen Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer eingeteilt werden. Die Einteilung bezieht sich auf den benötigten Nährstoffbedarf aus dem Boden bzw. die Entnahme der Nährstoffe aus dem Boden. Die Starkzehrer entziehen demnach am meisten und die Schwachzehrer am wenigsten. Das macht man sich nun zunutze und wechselt jedes Jahr die Bepflanzung. In das Beet, in dem letztes Jahr die Starkzehrer angebaut wurden, kommen dieses Jahr die Mittelzehrer, ins Bett der Mittelzehrer die Schwachzehrer und die Starkzehrer kommen in das Beet, das im letzten Jahr mit Gründünger für dieses Jahr vorbereitet wurde. Das Beet, in dem letztes Jahr die Schwachzehrer waren, darf sich dieses Jahr erholen und hier wird Gründünger ausgesät.
In diesem Jahr wird der Pflanzplan also wie folgt aussehen:
Es werden im ersten Beet also jeweils eine Tomaten-, Paprika-, Gurken- und Zucchinipflanze ihren Platz finden. Diese werde ich wieder als vorgezogene Pflänzchen im Gartencenter kaufen, da ich im Haus keine Möglichkeit habe Pflanzen vorzuziehen. Letztes Jahr wuchsen in diesem Beet Phacelien als Gründünger und haben hoffentlich ordentlich Nährstoff in den Boden gebracht.
In Beet zwei werden Karotten und Radieschen in einer Reihe ausgesät werden (vermutlich über selbstgemachte Saatbänder), darunter dürfen es sich Zwiebeln und Kohlrabi gemütlich machen und im letzten Drittel werden Mangold und essbare Blüten gepflanzt. Auch die werde ich als vorgezogene Pflänzchen kaufen.
Im Beet der Schwachzehrer ziehen Bohnen, Knoblauch und Pflücksalat ein. Hier wird alles ausgesät bzw. gesteckt und ich muss mir nur überlegen, wie ich die Rankhilfe für die Bohnen bauen soll. Nachdem dort im Herbst alles abgeerntet ist, werde ich Feldsalat für den Winter aussäen.
Das letzte Beet hat dieses Jahr Pause und bekommt erst einmal eine bunte Wiesenmischung mit insektenfreundlichen Blumen ausgesät und dann im Herbst eine große Ladung Phacelien als Gründüngung.
Wie sich die Pflanzen entwickeln werden und ob die Ernte so erfolgreich ist wie erhofft werden ich hier dokumentieren und protokollieren.