Satelliten-Anlage endlich installiert
Warum hat das so lange gedauert? Zuerst ist hier unser fehlendes Dachfenster zu nennen. Dadurch ist es sehr schwierig, auf unser Dach zu kommen. Der Installateur wollte sich daher um eine Hebebühne („Steiger“) kümmern. Da er uns keine 300€ Extrakosten durch externe Anmietung zumuten wollte, fragte er dazu die Gemeinde an. Das ist schon mal der erste Engpass. Dazu kommt selbstverständlich der volle Terminkalender von Handwerkern. Diese Problematik spitzte sich mit der bevorstehenden DVB-T Abschaltung (Ende März) immer weiter zu. Diese Abstellung wurde fortwährend stärker beworben und die über das Fernsehbild eingeblendeten Laufbänder (á la „DVB-T Abschaltung steht bevor, Sie müssen handeln“) nervten auch uns zusehends. So rückte der Winter immer näher und schließlich war die Witterung so schlecht, dass erst wieder zum Ende des Winters eine Montage denkbar war. Nach wiederholten Nachfragen erhielten wir dann vor zwei Wochen endlich einen Termin zur Montage mit Steiger. Antje richtete sich extra ein, dass sie da ist – um 9 Uhr sind wir ja üblicherweise arbeiten. Der Wetterbericht tags zuvor stimmte uns skeptisch – und dies bewahrheitete sich leider auch. Die Sturmsaison (Stichwort Tief „Thomas“) tobte noch und am Morgen herrschten Böen um die 60 km/h und teils darüber. An Dacharbeiten war dabei nicht zu denken, auch das Risiko, dass über das teils geöffnete Dach von unten durch den Wind weitere Ziegel rausgedrückt werden, war zu hoch. Also Abbruch/Absage und weiter warten.
Immerhin erhielten wir an dem Morgen noch die Installation von Licht und Steckdose auf dem Dachboden, da er schon mal da war. Somit war also klar, dass auch das Wetter ein stark limitierender Faktor ist: No-Gos sind nicht nur Frost/Glätte, sondern auch (stärkerer) Wind und Regen, da keine Feuchtigkeit ins offene Dach kommen soll.
Nach weiteren Nachfragen und Telefonaten erhielten wir also schließlich den Termin für Dienstag, dieses Mal plante ich mir die Zeit ein. Gespannt hielten wir die Wetterprognose im Auge und waren über deren positiven Verlauf froh. Und tatsächlich waren die Wetterbedingungen dann auch optimal: Nahezu windstill und leichter Sonnenschein, später sogar wolkenlos. Der Steiger traf um 5 nach 9 ein und voller Optimismus machten wir uns ans Werk. Erste Herausforderung: Den Steiger so positionieren, dass er in die Einfahrt passt und die Stützfüße ausgefahren sowie aufgestellt werden können. Die 4 Meter von Hauswand bis Zaun reichten nach einigem Hin und Her schließlich geradeso aus – auf der einen Seite positionierten wir das Unterlegebrett über den Spritzschutzsteinen (die umliegenden Pflastersteine hatten danach einige Millimeter Spiel). Der Installateur testete nun mit der Hebebühne, an welche Stellen er am besten gelangt und wo er in Kombination mit den Gegebenheiten des Dachs die Parabolantenne („Schüssel“) am besten befestigen kann.
Diese Vorbereitungen getroffen, ging es also endlich auf den Dachboden. Dort wollte er sein Sicherungsseil befestigen. Die mehr und mehr verzweifelte Suche nach einer Befestigungsstelle offenbarte, dass keine auf dem Dachboden vorhanden ist – alle Balken sind ohne Lücke. Dies sei sehr ungewöhnlich, meinte er. Nach der langen Suche und etwas Überlegen entschlossen wir uns dazu, eine Befestigung zu bauen. Dazu befestigten wir mit langen „Zimmermannsschrauben“ zwei Dachlatten als Querstrebe zwischen zwei Balken. Daran konnte schließlich der Karabiner samt Sicherungsseil befestigt werden. Damit konnte dann endlich das eigentliche Befestigen der Satellitenanlage starten: Montage von Satellitenmast und daran die Parabolantenne. Mit Hilfe des Messgerätes wurden dann Ausrichtung und Feinjustierung vorgenommen, begleitet von einem unangenehmen Piepen. Derweil bereitete ich die Kabel vor und zog sie zur Mitte des Dachs, wo die Satelittenanlage ihren Platz fand. Ursprünglich war nämlich das Ende des Dachs geplant, so dass die meisten Kabel dort ankamen. Als nächstes reichte ich das Erdungskabel nach oben durch. Dieses hatte ich in der Hausausbauphase vom Hausanschlussraum hochgezogen, wo es an der Potentialausgleichsschiene angeschlossen ist. Daraufhin bekam ich die vier Antennenkabel vom Quad-LNB durchgereicht. Diese schlossen wir später an die verschiedenen Antennenkabel der Wohnräume an.
Damit sollte alles gehen. Das war unser Stichwort und wir gingen ins Wohnzimmer, um dort zu testen. Doch dann die große Ernüchterung: es lag kein Signal an. Schnell wurde klar, dass oben nicht das richtige Kabel angeschlossen war, denn es kommen mehr als vier Leitungen auf dem Dachboden an. Mit der richtigen Leitung ging es dann wie erwartet. Das ließ sich jedoch zuerst nur mit dem Ton auf dem Fernseher testen, da der Receiver auf Radio eingestellt und die Fernbedienung beim Umzug abhanden gekommen war. Diese fand sich später und auch die Fernsehprogramme werden in voller Qualität angezeigt – endlich auch wieder HD für die öffentlich-rechtlichen.
Am Wochenende werde ich alle Kabel auf dem Dachboden noch sauber verlegen und wir schließen auch diese noch mit an die Erdung an. In dem Zuge wollen wir auch die Stromleitungen im Gartenhaus in Betrieb nehmen und gleich ein Licht mit montieren.