Dieses Mal allerdings eine Nummer kleiner, nämlich unser heiß ersehntes Gartenhaus! Dafür hatten wir im Frühjahr schon das Fundament mit pflastern lassen, so dass alles für ein Häuschen vorbereitet war. Allerdings wussten wir lange nicht, wie es genau aussehen soll. Unser erster Favorit war ein Holzhaus mit Schleppdach und Anbauschrank, welches recht günstig bei Bauhaus angeboten wird und somit ins Budget passte. Dann aber fixte mich mein Chefchef mit einem Kunststoff-Gartenhaus des französischen Herstellers Grosfillex an, das er selbst im Garten stehen hat. Puh….aber der Preis…der sprengte das Budget. Aber es sieht so toll aus! Wie ein Holzhäuschen im Schwedenstil. Und dann noch die passenden Farben zum großen Haus. Ach verdammt….so viele tolle Sachen und so wenig Geld *lol* Deshalb wurde die Entscheidung vertagt und weiter im Internet nach ähnlichen Häuschen recherchiert.
Tja, das gestaltete sich aber schwieriger als gedacht und wir fanden keine Alternative, die uns komplett überzeugt hat. Mittlerweile hatten sich die Holzhäuser aber auch als Möglichkeit verabschiedet, denn die bedeuten streichen, streichen und immer wieder streichen! Also war der Plan sparen, sparen, sparen….oder im Lotto gewinnen…oder eine Prämienzahlung vom ehemaligen Arbeitgeber bekommen, mit der man nicht mehr gerechnet hatte, um dann das hübsche Kunststoffhäuschen kaufen zu können.
Und tatsächlich war es eines Tages soweit, dass genügend Geld auf dem Konto war, so dass wir uns den Traum vom (Garten-)Haus erfüllen konnte. Durch unsere Recherche wussten wir, bei welchen Baumärkten das Haus zu welchem Preis angeboten wird und so entschieden wir uns für die Variante mit 7,5 qm und Schleppdach von Hornbach. Die Auswahl hier ist jetzt nicht riesig, aber unser Häuschen war eben mit dabei. Daher haben wir es im Online-Shop bestellt und einen Tag später bei der nächsten Filiale vor Ort bezahlt. So sollte diese laut Online-Shop und Aussage vor Ort zwei bis drei Wochen dauern. Das war genau so von uns geplant, so dass die Lieferung während unseres Urlaubs kommt und wir das Haus in Ruhe aufbauen können. Aber was soll ich sagen…aus der angekündigten Frist wurden viereinhalb Wochen und diverse Anrufe bei Hornbach, so dass wir am letzten Urlaubswochenende aufgebaut haben und dadurch direkt wieder urlaubsreif waren. Bzw. ich mich total erkältet habe, weil natürlich das Wetter dann auch mehr als bescheiden war!
Nun ist man aber bestimmt neugierig, wie das Haus aufgebaut wurde und möchte Bilder sehen…
Laut meines Chefchefs ist der Aufbau locker zu schaffen und laut eigener Aussage hat er das über mehrere Tage mehr oder weniger alleine gewuppt. Daher war ich guter Hoffnung, dass Klaus und ich das auch schaffen!
Zuerst werden beim unteren Rahmen die einzelnen Schienen mit Metallverbindern sowie die Türschwelle an die entsprechenden Schienen geschraubt. Die Verankerung am Boden erfolgt erst einmal nur an einer Ecke und an einer kurzen Seite. Natürlich muss man vorher alles ausrichten und den Abstand zur Nachbargrenze im Auge behalten. Zwar ist Grenzbebeauung möglich, aber dabei muss auch das überstehende Dach von ca. 30 cm beachtet werden. Mehr haben wir an dem Tag nicht mehr gemacht, da das Wetter immer nasser und dunkler wurde und so haben wir uns dazu entschieden am nächsten Tag, einem Samstag, weiter aufzubauen. Da es Nachts leider geregnet hatte, mussten wir allerdings erst einmal die Schienen trocken legen. Denn wenn wir erst einmal anfangen die Seiten aufzubauen, kommen wir da nicht mehr ran und
wirklich abfließen kann das Wasser auch nicht. Also schön mit Küchenkrepp das Wasser aufgesogen und alles getrocknet. Dann konnte auch schon der erste Eckpfeiler in ein Eckstück eingesetzt und ein Wandelement in den Pfeiler eingeschoben werden. Zur Stabilisierung wurde als nächstes der entsprechende Teil der Türzarge gesetzt und weitere Wandelemente eingefügt. So ging es dann an der Seite zum Auto und der Rückseite weiter. Ein Element in den vorhandenen Pfeiler einschieben, eine Sicherheitsdichtungslippe zufügen und den nächsten Pfeiler setzen. Dann diesen Teil der Wand auffüllen und das nächste Wandelement einschieben. Bis hierhin ging alles recht flott von der Hand, nur das Sortieren der Elemente hat etwas aufgehalten. Einige hatten nämlich Kratzer in der Oberfläche, aber die haben wir einfach auf der Rückseite des Häuschens eingeschoben, so dass wir sie nicht sehen werden.
Im Lieferumfang enthalten ist ein feststehendes Fenster, das man an einer beliebigen Stelle in die Wände setzen kann. Die Abstände zwischen den Pfeilern sind immer gleich, so dass es seitlich oder an der Rückseite platziert werden kann. Wir haben uns für die Seite zum Garten hin entschieden, da auf der anderen Seite das Schleppdach angebaut werden soll und auf der Rückseite die Nachbarn immer reingucken könnten. Das pinke Fenster bleibt natürlich nicht so, sondern es handelt sich hier nur um eine Schutzfolie, die ich bei Gelegenheit noch abziehen werde.
Sprich…sobald ich Gardinen als Sichtschutz genäht und angebracht habe 😉 Alles notwendige dafür haben wir schon eingekauft 😀
Und dann standen auf einmal – schwupps – die Wände da. Noch sehr wackelig die ganze Konstruktion, aber man konnte sich schon vorstellen, wie am Ende alles aussehen wird. Und was kommt nach den Wänden? Richtig, das Dach! Dazu wurden dann analog zum Boden Schienen auf die Oberseite der Wände geclipst und dort der Giebel eingesteckt.
Auch hier wurden wieder Zierleisten aufgebracht – es soll ja schön aussehen – und schon konnte der Firstbalken eingesetzt werden. Die entsprechende Auflage ist in den Lüftungsauslässen im Giebel integriert und daher nicht genau zu sehen. Und hier merkten wir das erste Mal, dass die Konzentration bei uns beiden nachließ. Denn bisher war die Anleitung gut verständlich und, bis auf einen kleinen Gewaltausbruch mit dem Gummihammer beim Aufsetzen der Zierleisten, lief auch der Aufbau ganz gut. Der Firstbalken allerdings wurde auf halber Länge zusammengeschraubt geliefert. Deshalb musste man das Ganze auseinanderschrauben, wieder richtig zusammensetzen und neu verschrauben. Gesagt, getan, aber dabei die Anleitung falsch gelesen und deshalb eine Schraube vergessen zu lösen. Blöd, weil dann das Ganze nicht zusammengepasst hat.
Und wann ist uns das aufgefallen? Natürlich, als bis auf die letzte Schraube alles verschraubt war. Also das Ganze nochmal von vorne – aufschrauben, Teile auseinanderziehen, vergessene Schraube lösen, Teile wieder zusammensetzen, alles wieder verschrauben. Dann konnte der Metallbalken in die entsprechende Aussparungen gelegt und ausgerichtet werden. So langsam wurde es auch dunkel, aber wir wollten wenigstens das Dach noch aufsetzen, um das Ganze wenigstens etwas wasserdicht zu bekommen. So viel zur Herstellerangabe, das der Aufbau an einem Tag stattfinden kann. Keine Ahnung, was wir falsch gemacht haben?! Also durfte der aus der Haus-Ausbauphase bewährte LED-Baustrahler wieder mal ran. Die Dachpaneele sind jedenfalls relativ groß, aber Dank des Kunststoffmaterials auch leicht, so dass auch diese Teile gut zu händeln waren. Sie werden in den Firstbalken eingeschoben und halten dann erst einmal ganz von alleine. Jedenfalls wenn kein Sturm kommt! Wir hatten in der Nacht Glück. Zwar regnete es etwas, aber sonst war es wohl ruhig.
Am nächsten Tag machten wir also frisch gestärkt und motiviert weiter. Wir hatten ja immer noch die Angabe von einem Tag Dauer im Hinterkopf und wollten fertig werden.
Der nächste Punkt laut Anleitung war das Festbohren im Fundament und dann das Setzen der Flügeltür. Das Festbohren ging recht flott von der Hand und bei der Tür wurden zuerst noch Griffe, Schloss und eine Blende angebracht. Das Einsetzen der beiden Flügel verlief an sich auch ohne Probleme, aber dann kam das böse Erwachen! Als wir nämlich versuchten die Tür zu schließen, konnten wir das nicht!!!!! Es war ein Spalt von 1,5 cm zwischen den beiden Flügeln!!!!! Ach Du heiliges Kanonenrohr!!!!! Und was jetzt? Sche***!!!!! Klaus hat dann mal kräftig an der vorderen Ecke zur Gartenseite hin gedrückt, und festgestellt, dass man so den Spalt oben an der Türe minimieren kann. Aber was ist mit dem Spalt unten? Da kann nicht so einfach was verschoben werden! Wir hatten in den Ecken einen rechten Winkel, alles war festgeschraubt und die Türschwelle ist eine Metallschiene, die wir entsprechend der Längenvorgaben an die Plastikschienen geschraubt hatten. Also laut Anleitung alles richtig gemacht und wie zum Teufel sollen wir die jetzt kürzer bekommen? Hmm….wohl mit unserer Allzweckwaffe – einer kleinen Metallsäge aus dem Baumarkt, die wir mal für wenig Geld zum Kürzen von Gardinenstangen gekauft hatten. Damit konnte Klaus ein ca. 1 cm großes Stück aus der Türschwelle aussägen, um auch den unteren Teil des Hauses zu verschieben, nachdem die Schrauben der Bodenverankerung noch mal gelöst wurden. Zum Glück hat der Plan funktioniert, so dass die Türe jetzt gut schließt und abgeschlossen werden kann — und wir mussten für die Bodenverankerung nicht noch mal neu bohren, sondern konnten die Schrauben wieder in ihre Löcher schrauben. Den kleinen Spalt in der Türschwelle werden wir dann beim Abdichten der Hütte auch mit Silikon verschließen.
Total genervt haben wir dann noch alles mit gefühlt 100.000 Schrauben festgeschraubt und dann die finalen Schönheitsarbeiten auf das nächste Wochenende verschoben. So viel zu Angabe: Aufbau an einem Tag! Irgendwas haben wir falsch gemacht….
Da dieser Beitrag jetzt doch sehr lang geworden ist, berichte ich von den Verschönerungen in einem anderen Bericht!
Hallo Antje,
das war bei unserem Gartenhaus auch so. 1.000 Schrauben die kein Ende nehmen. Wir mussten ebenfalls 2 Tage dran arbeiten, bis alles fertig war. Bin Heilfroh dass bei uns die Türen grad so gepasst haben.
Schöne Grüße aus Nandlstadt,
Matti
Pingback: Unser zweites Haus ist fertig – Heim am Main
Hallo Antje,
oha… na, Rom wurde ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut, wieso sollte es einem da mit einem Gartenhäuschen anders ergehen? 😉
Wir haben uns für ein Holz-Häuschen von Bauhaus entschieden. Streichen hin, streichen her, wir versuchen möglichst ohne Plastik auszukommen. Ich bin schon sehr gespannt auf den Aufbau, laut Bauhaus-Webseite soll das auch an einem Wochenende erledigt sein. 😀
Sobald der Erdbauer das Schotterfundament fertig gestellt hat, kann’s losgehen. Wir sind zwar beide handwerklich nicht ganz unbegabt, werden aber Unterstützung von einem handwerklich hoffentlich versierten Kumpel bekommen… wo du’s so schön erwähnt hast, das letzte Mal hat er bei uns geholfen, als wir einen Vitrinenschrank aufgebaut haben. Klappte alles super, nur die Türen schlossen am Ende nicht richtig. „Kein Problem“, hieß es, „da sind doch entsprechende Schräubchen an den Scharnieren, ich mach das fix nach der Arbeit“. Nun ja. Was soll ich sagen. Um Mitternacht stand er immer noch fluchend auf einem Hocker vor dem Ding. 😀
Habt ihr denn am Ende wenigstens Richtfest gefeiert? 😉
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne,
an sich sind natürliche Baustoffe auch mein Favorit. Nur haben wir das Häuschen ja direkt auf die Grenze gestellt und somit werden wir nie wieder zum Streichen an die Rückseite kommen. Leider würde uns das Holz das aber sehr sehr übel nehmen und aus lauter Trotz anfangen zu vergammeln, was für uns hieße nur zu schnell wieder ein neues Haus bauen zu müssen. Und das ist es mir nicht wert! Ich bin schon gespannt wie es dann bei eurem Gartenhaus läuft…braucht ihr für das auch eine Baugenehmigung oder kann das wie bei uns bis zu einer gewissen Größe ohne Antrag aufgebaut werden?
Richtfest haben wir übrigens so ganz still und leise bei einem Gläschen Madeira-Wein gefeiert 😉
Liebe Grüße
Antje
Hallo zusammen,
na, ihr könnts ja auch nicht lassen 😉
Das Häuschen erinnert mich frappierend an unser erstes Gartenhaus (http://www.anjanitzek.de/2012/09/11/gartenhaus), das wir mittlerweile durch einen deutlich größeren Eigenbau ersetzt haben.
Die Bauweise aus Kunststoff ist bestimmt deutlich pflegeleichter als Holz, daß dann doch alle paar Jahre mal gestrichen werden muss :/
Gruß
Hallo Antje,
darf ich fragen welche Farbe das ist? Ist das Graugrün weiß oder Graublau weiß? Es gibt so viele verschiedene farben, die sich ähneln und auf den bearbeiteten fotos im internet kann man diese nicht gut erkennen.
Könntest du mir noch das ein oder andere Foto an meine email Adresse schicken?
maksim.trifkovic@gmx.de
Danke Dir
Grüsse