Garten umgraben und Aussaat 3


Zwergaprikose vorne, Zwergapfelbaum hinten

Zwergaprikose vorne, Zwergapfelbaum hinten

Zeit für den ersten Beitrag im April, der die Ereignisse seit Ostern zusammenfasst. Nachdem wir also passend vor Beginn des Osterfestes mit dem wesentlichen Innenausbau fertig wurden, ging es bei den Außenanlagen weiter.

Der Ostersamstag stand unter zwei Überschriften: Pflanzen und Kehren.
Starten wir mit dem Thema Pflanzen. Da die Terrasse nun gepflastert ist, konnte es ans Verschönern selbiger gehen. Dazu hatten wir bereits vor einigen Wochen mehrere Übertöpfe („Wave high“ und „Wave globe“) bei Gartenliebe gekauft. Diese wurden nun fleißig mit Pflanzerde von Thomas Philipps versorgt, drunter eine Schicht Steine aus unserer steingespickten Gartenerde als Drainage. Auf die linke Terassenecke stehen nun unsere zwei Zwergobstbäume, genauer ein Rotwandiger Zwergapfel ‚Zwergenstar®‘ (Malus domestica) und eine Zwergaprikose ‚Zwergenstar®‘ (Prunus persica). Auf der rechten Terassenecke fanden unsere auf drei Pflanztöpfe verteilten Kräuter und drei Erdbeerpflanzen (Erdbeere Ostara) einen Platz. Diese erwarben wir im Gartencenter unseres Vertrauens, in der Gärtnerei Löwer Seligenstadt. Vor allem die Kräuterauswahl dort ist sehr bemerkenswert, um nicht zu sagen erschlagend. Man hat die Qual der Wahl aus 400 verschiedenen Kräutern von A wie Ampfer bis Z wie Zuckerblattstrauch, darunter mehr als 20 verschiedene Basilikum-Arten und ca. 40 Minze-Variationen.
Wir entschieden uns für folgende Kräuterpflanzen:

Zwei Kräuter-Töpfe und Erdbeeren rechts

Zwei Kräuter-Töpfe und Erdbeeren rechts

  • Säulenrosmarin
  • Krausepetersilie (Mooskrause Petersielie)
  • Krim-Basilikum
  • Grüngelber Zitronen-Thymian
  • Englischer Küchen-Thymian
  • Schnittlauch
  • Italienischer Oregano
  • Marokkanische Minze

Komplettiert wurde die Pflanzaktion durch zwei Balkontomaten, die trotz vorhandenem Balkon ebenfalls auf dem Terrasse ihren Platz fanden, nämlich an der Hausecke. Alle Pflanzen sind bewusst vorerst in flexibel aufstellbaren Töpfen, bis wir im nächsten Jahr mehr Klarheit über den zukünftigen Aufbau und Verteilung unseres Gartens haben.

Kräuter: Petersilie, Basilikum und Thymian

Kräuter: Petersilie, Basilikum und Thymian

Parallel zum Einpflanzen war ich die meiste Zeit mit dem Einkehren des Fugensplitts ins frisch verlegte Pflaster und abschließendem Abkehren beschäftigt. Und das, liebe Lerserschaft, schafft einen sehr, eine überaus anstrengende und kräftezehrende Arbeit. Jedenfalls ist das wieder mal ein Paradebeispiel für eine Arbeit und einen Aufwand, den wir im Vorfeld enorm unterschätzt haben. Und natürlich macht jeder Quadratmeter Pflaster mehr zusätzliche Arbeit, da kam bei uns einiges zusammen. Erschwerend hinzu kommt, dass es mit einmal einkehren nicht getan ist; es sind mehrere Etappen nötig. Nachdem ein Auto über die Pflasterfläche fuhr, ist vor allem in den ersten Tagen und Wochen mit erneut aufreißenden Fugen zu rechnen. Aber nach und nach bekommen wir es hin. Auch noch zu erwähnen ist der graue Schleier des Splittstaubs, der auf dem Pflaster zurückbleibt und mit dem nächsten Regen noch zu Restschmutzrändern führt.

Kräuter: Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Oregano, Minze

Kräuter: Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Oregano, Minze

So viel zum Ostersamstag, kommen wir nun zum ersten Aprilwochenende. Da bereiteten wir den Großteil unserer Gartenfläche fürs Einpflanzen von Samenmischungen der Sorte Bienenweide vor. Da sich unter die im letzten Jahr eingebrachte Gründüngung inzwischen doch einiges an Unkraut gemischt hatte, entschieden wir uns dazu, alles Grün zu entfernen (und später auf den inzwischen erworbenen Thermokomposter zu geben). Nach einigem Ausprobieren schien uns dazu die Methode Umgraben am effizientesten. Ich schwang den Fiskars-Spaten (dessen Anschaffung sich spätestens mit diesem Tag mehrfach bezahlt machte), Antje holte das Grünzeug aus dem Boden und glättete gleichzeitig per Rechen. Schwierigkeit war dabei – neben der natürlich wieder mal unterschätzten Arbeit und Fläche – der extrem steinige Boden. Bei jedem zweiten bis drittem Spatenstich stieß man auf einen Stein, auf den Bildern rechts eine Impression von Steinen, die wir aus der Erde holten.

Aus dem Erdreich befreite Steine und Grünzeugs

Aus dem Erdreich befreite Steine und Grünzeugs

Dies wurde nur noch getoppt durch Betonreste und Teerbrocken, die offensichtlich von ehemaligen Straßen und Wegen in Erdreich zurückgelassen wurden. Entsprechend nahm deren Konzentration nahe der Grundstücksgrenze, hinter welcher inzwischen ein Fahrradweg verläuft, zu. Da kamen Wacker zu Tage, die teils nur mit großem Kraftaufwand tragbar waren. Aber auch die übrigen, „natürlich“ im Erdreich vorkommenden Steine erreichen teils erstaunliche Größe. Wieso die Steinkonzentration und auch deren Größe so hoch ist, dürfte dann eher eine Aufgabe für Geologen sein. Fakt ist, dass die Erdbeschaffenheit im Großteil des Baugebiets so steinig zu sein scheint. Eigentlich ein Grund mehr, noch einige Zentimeter Muttererde in unseren Garten einzubringen.

Zurück zum Umgraben, die Kräfte schwanden im Laufe der Stunden immer mehr und gegen Ende des Abends beschlossen wir, nur bis zur Terrassenkante zu graben.

Steinhaufen aus dem Erdreich inkl. Teerbrocken

Steinhaufen aus dem Erdreich inkl. Teerbrocken

Den Rest wollen wir dann Ende des Monats oder im Mai machen. Außerdem schworen wir uns, solch eine große Umgrabaktion zukünftig nur noch mit Hilfe maschineller Hilfsmittel durchzuführen, Stichwort Erdfräse (aufgrund der vielen und großen Steine waren wir diesbezüglich dieses Mal zögerlich). Da es inzwischen schon sehr spät war, kam auch das Säen am Samstag nicht mehr in Frage – also erstmal grob Aufräumen und dann geschafft in den Feierabend.

Am Sonntag machte sich schon der Muskelkater bemerkbar. Ich ging nochmal über die umgegrabene Fläche, holte noch manches Grünzeug und ein paar Eimer Steine aus dem Boden, welcher nun schön fein krümelig war. Jetzt war eigentlich alles bereitet zum Saatgut ausbringen – aber Halt, eines fehlte noch: unsere Gartenwege. Dazu breiteten wir Unkrautvlies aus, welches wir vorerst mit Steinen und Restholzlatten sowie OSB-Platten beschwerten. Nächstes Wochenende kommt Rindenmulch auf die Wege.

Garten mit Gründünger vorm jäten

Garten mit Gründünger vorm jäten

Auch zum Nachbarn auf der Gartenhütten- und Einfahrtsseite ließen wir mittels Gartenvlies noch etwas Abstand, so dass die höheren Pflanzen dort nicht rüber wachsen.

Jetzt ging es also endlich ans Säen, bei einer Lidl-Aktion hatten wir diese drei Blumenmischungen gekauft: „Bienen- und Hummelmagnet“, „Schmetterlingstreffpunkt“ und „Singvogel Nährpflanzen“ von Quedlinburger. Zuerst kam die höherwuchsige Singvogel-Mischung (60-200 cm) zum Nachbarn hin zur Aussaat; diese Samen wurden noch mit 1-2 Säcken Erde bedeckt, da sie Dunkelkeimer sind, das Saatgut also nur in ausreichender Dunkelheit keimt, durch Licht wird die Keimung gehemmt.

Danach ging´s an die beiden Bienenweidenmischungen: Es handelt sich um einjährige Blumenmischungen, die 40 -80 cm hoch werden sollen und von deren Blüten und Nektar wie der Name bereits andeutet Bienen, Hummeln und Schmetterlinge profitieren.

Garten nach dem Jäten

Garten nach dem Jäten

Die Samenmischung soll für 100 m² reichen, dies war bei unserer Aussaat allerdings nicht der Fall. Daher konnten wir am Sonntag nicht die komplette Fläche versorgen und mussten einen diagonalen Schnitt machen, wie auch auf der Bildern zu sehen ist.

Montagabend hieß es also, das noch fehlende Bienenweidemischung Saatgut zu kaufen und zu säen. Da es solche Mischungen doch fast überall gäbe und ich auch gleich noch Rindenmulch holen wollte, ging´s zum Thomas Phillips. Allerdings hatte er keine entsprechenden Mischungen da und Ridenmulch war restlos ausverkauft. Also weiter zum naheliegenden Lidl, ob vielleicht doch noch Restbestände da sind – aber auch hier Fehlanzeige. Es gab zwar wie auch im TP einen Drehständer mit diversen Samen, aber nicht das passende dabei. Also vorsichtshalber beim Löwer angerufen, ob er was passendes hat. Nach der Bestätigung ging´s nochmal dorthin, wo eine Auswahl folgender drei Profiline Kiepenkerl-Sorten zum Kauf feil geboten wurde: „Bauerngarten-Mischung“, „Nützlingsparadies“ und „Blütenteppich“.

Garten nach dem Jäten mit Unkrautvlies-Wegen

Garten nach dem Jäten mit Unkrautvlies-Wegen

Ich entschied mich für die ersten beiden, welche jeweils eine Reichweite von 50 m² angaben. Beim Säen griff ich zuerst zur Bauerngarten-Mischung (Wuchshöhe 60-120 cm), die eher zu den Lidl-Mischungen passt als das Nützlingsparadies mit einer Wuchshöhe von 60-150 cm. Beide Kiepenkerl-Mischungen enthalten übrigens ein- und mehrjährige Arten.

Und was soll ich sagen, diese Mischung brachte tatsächlich die angegebene Reichweite, so dass ich mit einer Packung für die restliche Fläche locker hinkam und einen Rest zum nachsäen übrig habe. Das könnte zum einen an dem höheren Preis liegen, zum anderen an der bereits enthaltenen Aussaathilfe mit Vermiculite. Die Saathilfe Vermiculite ist ein blättriges, schuppiges Schichtsilikat, das gelb-beige gefärbt ist. Es besitzt die Fähigkeit, Licht zu reflektieren und Feuchtigkeit zu speichern. Das schützt die Aussaat durch ausgeglichene Bodenfeuchtigkeit vor dem schnellen Austrocknen, dem Verschwämmen von Saatgut und sorgt für einen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung.

Garten nach dem Jäten, gesät und gewässert

Garten nach dem Jäten, gesät und gewässert

Damit war also am Montagabend endlich die komplette Fläche ausgesät und das Regenwetter erübrigte auch das künstliche Wässern.

Am Wochenende kann es somit ans Mulchen der Gartenwege gehen…

Garten-Gesamtfläche gejätet, gesät, gewässert

Garten-Gesamtfläche gejätet, gesät, gewässert

Garten gejätet, gesät, gewässert, Diagonale mit Terrassenecke

Garten gejätet, gesät, gewässert, Diagonale mit Terrassenecke

Garten mit gesäter Bauerngarten-Mischung Balkonsicht, rechts unbearbeiteter Streifen

Garten mit gesäter Bauerngarten-Mischung Balkonsicht, rechts unbearbeiteter Streifen


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3 Gedanken zu “Garten umgraben und Aussaat