Somit konnte es also mit den Vorarbeiten fürs Laminat verlegen losgehen, zuerst die Bodenreinigung. Per Spachtel krazte ich Reste vom Rollputz vom Boden und auch größere Klekse des Sperrgrunds. Danach ein Mal Kehren und die groben Reste in den Müll. Nun nochmal per Spachtel zuvor übersehene Stellen abkratzen und zur Vollendung der Reinigung mit dem Industriesauger (bei uns ein Kärcher-Klassiker, siehe letztes Bild) über den gesamten Boden gehen. Damit war die Fläche plan und keine Unebenheiten übrig, die später durch das Laminat spürbar wären.
Als nächstes folgte das Ausbreiten der Dampfbremsfolie bzw. Dampfsperre. Diese sollte außen zu den Wänden hin ca. 10 cm überstehen (wird ganz am Schluss passend abgeschnitten). Die Folienstücke sind sauber zu verkleben. Je größer die Folie ist desto weniger ist zu kleben; hier bietet unsere recht große Folie von der großen Rolle einen Vorteil, sie muss nur noch “entfaltet” und geglättet werden. Glätten ist das Stichwort, es sollten natürlich keine Falten und Unebenheiten in die Folie eingebracht werden; ebenso wenig in die Tritschalldämmung. Dafür verwenden wir PE-Folie (blau, 2mm dick, 25x1m pro Rolle). Diese kommt direkt auf die Dampfsperrfolie und sollte ebenfalls seitlich einige Zentimer überstehen.
Das eigentliche Verlegen der Laminat-Paneele gestaltete sich grundsätzlich wieder einfach. Dieses Mal hatte ich aber besonders viele Schwierigkeiten, in den ersten Reihen die Spalten herauszubekommen. Das war teilweise mit verzeifeltem Klopfen verbunden: Spalt an einer Stelle “rausgeklopft” und dafür an anderer Stelle wieder rein und umgekehrt. Nach den ersten drei Reihen gings dann endlich recht problemlos. Die Rastkeile bzw. Abstandshalter taten wieder gewohnt ihren Dienst. Novum war dieses Mal das Sägen. Christian lieh mir freundlicher Weise seine Kapp- und Gehrungssäge (Einhell TE-MS 2112) aus, mit der das Zuschneiden/Abschneiden der Paneele schneller von der Hand ging, danke! Auch die Stichsäge (Bosch PST 900 PEL) kam dieses Mal von ihm und nicht vom Cousin. Das Modell ist sehr überzeugend und wir werden es wahrscheinlich auch selbst anschaffen, da wir noch desöfteren eine Stichsäge brauchen werden. Besonders hilfreich fand ich die Einstellung der Geschwindigkeit (“Hubzahlvorwahl”), Licht und Sägespanpuster (“Zuschaltbare Blasluftfunktion sorgt jederzeit für klare Sicht auf die Schnittlinie”), Schneidelineal zur Anzeige der Schnittrichtung (“CutControl”) sowie Wechseln des Sägeblatts ohne Werkzeug (“Bosch-Einhand-SDS”). Vorerst habe ich die Säge nur zum Entfernen der Paneel-Federn für die erste Laminat-Reihe genutzt.
Status: Leider konnte ich nach gut einem halben Arbeitstag erst ca. 65% der Fläche – einigen wir uns auf 2/3 – fertigstellen. Bisher war es allerdings einfach rechteckig, die komplizierten Stellen fehlen noch: Eingangstür, Tür zum französischen Balkon (Abschlussleiste ist noch zu bohren und montieren), Belüftungsrohröffnung und mehrere Ecken. Für diese ganzen Schnitte wird die Stichsäge wieder besonders spannend. Übrigens hier nochmal explizit die Empfehlung, beim Laminat schneiden auf spezielle Laminat-Sägeblätter für die Stichsäge zu setzen! Es ist also noch einiges zu tun, am zweiten Samstag im Januar könnte es damit klappen.
Zur Abrundung nochmal ein Überblick der typischen Schritte beim Laminat verlegen:
- Boden von Unebenheiten befreien, Dellen ggf. mit Ausgleichsmasse / Fließspachtel beseitigen
- Staub saugen oder zumindest besenrein
- Dampfbremsfolie bzw. Dampfsperre auslegen, ca. 10 cm Überstand beachten
- Trittschalldämmung verlegen
- Laminat-Paneele verlegen, ggf. passend zuschneiden (Tischkreissäge, Laminatschneider oder Stichsäge)
- Rastkeile bzw. Abstandshalter nicht vergessen
- überstehende Dampfsperrfolie und Trittschalldämmung abschneiden
- Übergangsschienen anbringen
- Sockelleisten anbringen
Im Web gibt es unzählige Anleitungen zum Laminat verlegen, exemplarisch sei hier die von Obi genannt, welche eine recht anschauliche Bebilderung aufweist: Laminat verlegen in 13 Schritten (OBI) und Video Laminat verlegen