Tag 225: Spachtelmarathon, Eckleisten und Tiefengrund 6
Bei all der Arbeit auch hier mal wieder ein Update. Nach wie vor ist das Spachteln und Schleifen unsere Hauptbeschäftigung. Hier zeigt sich mal wieder, dass man viele Arbeiten gerne unterschätzt; getreu dem Motto: schnell unterschätzt, lange gebraucht. Besonders extrem ist dies bei den Eckleisten. Im Vorfeld planten wir nicht einen solch großen Zeitaufwand dafür ein, der Schwager hat den ganzen Samstag dafür gebraucht, die Eckleisten zum Kantenschutz und für eine gerade Kante per Tacker zu befestigen. Dabei schaffte er aber nur das Erdgeschoss und hat erst drei Kanten eingespachtelt für einen geraden Wandverlauf.
Immerhin ging es in einem zweiten Raum neben dem Hausanschlussraum, in dem nur noch der Boden zu fliesen ist, recht gut voran: im Arbeitszimmer. Dort ist inzwischen der zweite Durchgang Spachteln und Schleifen erledigt, so dass am Samstag der Sperrgrund drauf konnte. Diese Grundierung ist nun an den Wänden, bis auf den Bereich rund ums Fenster mit den Eckleisten, sowie an den Deckenkanten. Der Rest der Deckenfläche kommt wahrscheinlich Mittwochabend dran. Derweil werde ich im Bad weiterspachteln; das Gästebad ist seit heute fertig gespachtelt, die zu fliesenden Bereiche sind freigelassen. Die nächsten Tage kann es im Hauptbad oben weitergehen. Wir entschieden uns übrigens zum Zukauf von imprägnierter Spachtelmasse für die Bäder (Knauf Uniflott), die sich erstaunlich gut und besser als der im Ausbaupaket mitgelieferte Knauf “Fugenfüller leicht” verarbeiten lässt (vielleicht, da “kunststoffvergütet”). Damit hätten wir dann endlich alle Zimmer im ersten Durchgang gespachtelt, bis auf die beiden Kinderzimmer (Gästezimmer und Bibliothek), für die wir beschlossen, sie erst nach Einzug fertigzustellen, um genügend Zeit für die sofort benötigten Räume zu haben. Zudem ist der obere Treppenhausbereich noch gar nicht gespachtelt.
Was ist in letzter Zeit noch passiert? Letzte Woche hatten wir einen Termin mit unserem Energieversorger zur Übergabe der Heizungsanlage und Einstellung in den Regelbetrieb. Das zuvor genutzte spezielle Estrich-Aufheizprogramm, das zum Ende noch auf 20 Grad lief, wurde dabei wieder gelöscht. Das Aufheizen lief übrigens insgesamt sehr gut, der Estrich ist gut, gerade und gleichmäßig getrocknet. Das längere “Vortrocknen” ohne Heizung, statt direkt nach 7 Tagen das Aufheizen zu starten, zahlte sich offenbar aus. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt Feuchtigkeit, die sich an Fenstern, Decken oder anderen Stellen absetzte. Zurück zur Heizungsanlage: Diese ist, wie immer mehr andere Geräte auch, inzwischen mit einem kleinen Computer ausgestattet, Neustart und booten nach größeren Änderungen inklusive. Mit dabei ist ein kleiner USB-Stick, auf dem die Heizungseinstellungen gespeichert werden können. Insgesamt macht alles einen guten Eindruck und wir sind guter Dinge, mit der Nahwärme die richtige Wahl getroffen zu haben.
Dann war da noch das Thema Elektro. Wir ließen an den meisten Stellen nur die erste Steckdose setzen, um die weiteren selbst zu installieren. Nachdem der Schwiegervater das doch nicht übernehmen konnte und klar war, dass uns selbst auch die Zeit dafür fehlen würde, mussten wir das delegieren. Alle (winddichten) Dosen sind inzwischen gesetzt und die Kabel verteilt. Jetzt müssen noch die bestellten “Innenleben” der Dosen verkabelt werden und zum Schluss die Blenden bzw. Rahmen drauf. Wir haben übrigens das AS500-Programm von Jung.
Eigentlich hätten inzwischen auch schon die Kanalarbeiten durchgeführt sein sollen, wofür wir den Außenbereich aufgeräumt und weitere Reststoffe entsorgt sowie Holzreste und Paletten weggegeben hatten. Aber es gab eine längere Verzögerung, die Erdarbeiten starten nun erst Mitte Mai, nach dem langen Himmelfahrtswochenende. In diesem Zuge soll auch die Zisterne installiert werden.
Hallo ihr Hausbauer,
ihr habt absolut recht, was die realistische Zeitschätzung angeht. Daneben liegt man eigentlich immer, die Frage ist dann nur, wieviel. Gerade die Feinarbeiten fressen eine Menge Zeit. Wie habt ihr die Eckprofile befestigt, getackert oder nur eingespachtelt?
Sind bei euch in den Ecken Fugendeckstreifen eingespachtelt? Das lässt sich auf den Bilder nicht so erkennen.
Das AS500 sieht ja fast aus wie die GIRA Standard 55, die wir verbaut haben. Hoffentlich sind die Lichtschalter besser konstruiert, bei den GIRAs wandert nämlich gerne die Wippe aus der Arretierung und muss dann wieder “eingeklipst” werden.
Hallo Nico,
ja, Arbeit, Arbeit, Arbeit! Heute Abend geht es weiter…
Richtig, die Eckkantenleisten sind festgetackert, um sie richtig gerade zu bekommen. Wenn man sie nur einspachtelt, verrutschen sie schnell und werden schief, meinte der Schwager.
In den Innenecken haben wir keine Fugenstreifen verspachtelt. Wir wollen dann Silikon oder ähnliches flexibles als Dehnungsfuge in die Ecken spritzen. Wie habt ihr es gemacht und wie gut half es gegen Rissbildung?
Das mit den Steckdosen müssen wir mal im Blick behalten, danke für den Hinweis.
Hallo Klaus,
wir haben Papierpstreifen für die Ecken verwendet (Hersteller Sheetrock 😉 ). Die hatten für uns den Vorteil, daß die vorgefalzt sind und damit schöne gerade Ecken ausgebildet werden können. Risse haben wir in den Ecken keine, an den Decken, wo wir nur auf Acryl gesetzt haben. Allerdings ist hier auch potentiell mehr Spiel vorhanden als in den Raumecken.
Hallo,
schon beachtlich wie viel Arbeit das ist.
Ursprünglich wollten wir auch einiges selbst machen, haben uns dann aber dagegen entschieden. Also wirklich Hut ab vor Eurer Leistung!
Viele Grüße Angelika
Hallo Angelika,
korrekt, verdammt viel Arbeit ist das und es besteht die Gefahr, sich zu übernehmen. Auf jeden Fall sollte man großzügige Pufferzeiten einplanen.
Mit der Zeit geht es auch an die Substanz, wir sind ja nun schon einige Monate am werkeln. Wäre jetzt nicht die Zielgerade in Sichtweite (Einzug Ende Mai), wäre es sehr kritisch.
Insofern vielen Dank für das Lob, es trägt zu zusätzlicher Motivation bei.
Herzliche Grüße vom Main!
Hehe, Pufferzeiten einplanen und dann diese verdoppeln. Wir waren damals auch zu optimistisch, was die Termine angeht. Wir hatten ab Kellerstelltag 1 bis zum Einzug fast genau ein Jahr gebraucht bei insgesamt nur 7 Tagen, die wir nicht auf der Baustelle waren.
@Angelika: Da drücke ich euch die Daumen, daß mit euren externen dann alles gut läuft. Wir hatten in der Nachbarschaft einen Fall, bei dem die Innenausbauer auch nicht so schnell vorankamen, wie erhofft.